Kartoffelpüree- 2 1/2 Stunden und es ging noch weiter

„Alle Chinesen können Kampfsport!“ Da nun alle Menschen mit Schlitzaugen automatisch Chinesen sind, gibt es eine ziemlich große Menge an Menschen die Kampfsport beherrschen. In der Regel kommen sie mit einem Side-kick auf die Welt.

Auch ich habe Schlitzaugen und dachte mir, ich erweitere meine vorhandenen Kampfsportkenntnisse im Jiu-Jitsu.

Also ging es jeden Dienstags und Donnerstags zum Jiu-Jitsu-Kurs. Ich musste doch erschreckenderweise feststellen, dass die ganzen Nachstellungen von Bruce Lee, Jean -Claude Van Damme und Jacky Chan Filmen mit meinem Vater, ich doch ganz anders in Erinnerung hatte. 

Kurzum, ich habe mich regelmäßig im meinen neuen Kampfsportkursen verprügeln lassen und nein; das waren keine „Chinesen“.

Nun steht natürlich die berechtigte Frage im Raum: „Was hat denn Kampfsport mit Kartoffelpüree zutun?“ Tja, eine ganze Menge! 

Irgendjemand muss ja kochen, während ich den einen oder anderen Kinnhaken einstecken musste.

Eines Abends war es mal wieder soweit und mein Freund sollte Kartoffelpüree kochen. Nicht das aus der Tüte, sondern ein richtiges, mit Salat und Entenbrustfilet. 

Wer jetzt denkt, dass die Entenbrust das Problem gewesen ist, liegt sehr weit daneben. Es war in der Tat das Kartoffelpüree, wie ich im Nachhinein erfuhr. Warum sollte es auch die Entenbrust sein, bei der man die Hautseite erst einmal einschneiden muss, die Pfanne auf die richtige Temperatur bringt, um sie dann auf der Hautseite anzubraten, bis diese schon Goldbraun knusprig ist, vollendet wird das Ganze dann im Ofen. Außen schön knusprig und innen zart rosa und wir haben nicht einmal von der Zubereitung der Marinade gesprochen.

Während ich in einer Turnhalle schwitzte und mich quasi verprügeln gelassen habe, geschah dies zu Hause: 

Einige Minuten stand mein Freund erst einmal in der Küche, da er nicht genau wusste, womit er beginnen sollte. Er entschied sich eben für den Erdapfelstampf. Er nahm also 4 bis 6 Kartoffeln und begann sie zu schälen. Soweit hört sich das recht vernünftig an. Als nächstes müssten die Kartoffeln dann gekocht werden, das wäre der nächste Schritt normalerweise gewesen. Mein Freund dachte sich aber: „NÖ! Ich stampfe die Kartoffeln einfach roh!“ 

Zutaten für die längste Zubereitung von Kartoffelpüree der Welt:

  1. Kartoffeln
  2. einen sehr stabilen Kartoffelstampfer
  3. viel Geduld und Zeit
  4. Milch
  5. Salz
  6. Butter
  7. Muskatnuss (optional, aber sehr zu empfehlen)
Das ist nicht die Menge, die einen satt macht!

Natürlich ging das mächtig in die Hose. Nach einigen Versuchen die Knollen im rohen Zustand zerstampfen zu wollen, wobei er mir fast einen neuen Stampfer hätte kaufen müssen, ließ er letztlich doch davon ab. Er kam dann auf die brillante Idee unseren Freund und Helfer Mr. Google zu fragen, bevor er weiteres versuchte. Er fand heraus, dass das Kochen der Kartoffeln eindeutig hilfreich sein könnte. Dementsprechend wurden nun die Kartöffelchen gekocht. Wie lange? Das war eine Frage, die sich nicht beantworten ließ. Er ging nach seinem Bauchgefühl.

Er holte nun die Erdäpfelchen auf ihrem Bad heraus und versuchte sie erneut zu stampfen. Leider betrog ihn sein Bauchgefühl und sie waren noch nicht komplett durchgekocht, sodass das Stampfen immer noch schwierig war. Also zurück ins Wasser. Nun dauerte es wirklich nicht mehr lange und die Kartoffeln konnten nun wirklich gestampft werden. Leider ergaben die paar Knöllchen keine große Menge an Kartoffelpüree, zumindest nicht genug für 2 Portionen. Dies konnte nur eins bedeuten. Alles noch mal zurück zum Start!

Er nahm noch mehr Kartoffeln, schälte diese, kochte sie bis weich und stampfte sie und vermengte alles mit dem bereits vorhandenen Kartoffelstampf. Wer lesen kann ist natürlich klar im Vorteil und hätte sich dann auch erheblich mehr Muskelkraft gespart, hätte man direkt warme Milch dazugegeben und ein Stück Butter. In seinem Fall kam das danach dazu und wurde vermengt.

Das ist nicht verbrannt! Das sind Röstaromen!

Mein Fazit aus dem Ganzen: Ich brauche eine versteckte Kamera in der Küche und nicht immer sind die leichten Gerichte wirklich die Leichteren!

Schlussendlich war alles super lecker! Gutes braucht eben seine Zeit. 3 Stunden und 30 Minuten für Entenbrust mit Kartoffelpüree und Salat, einen völlig erschöpften Lebenspartner, eine zerstörte Küche und eine schmunzelnde Freundin, die glücklicherweise nun eine Ausrede hat, nicht mehr zum Kampfsport gehen zu können.

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