Homeoffice, Essen, Lachen?

Das Virus, das Arbeiten und ich!

Seit Corona meinen Kosmos auf das Büro daheim eingeschränkt hat, habe ich mehrere Stuhlwechsel erlebt. Oftmals am gleichen Tag. Ich pendele nämlich sehr oft zwischen Bürostuhl und Toilette hin und her. Corona ist Scheiße!

Langsam zieht sich ein roter ( oder sollen wir lieber sagen:“ einen braunen“) Faden durch die Artikel von Matze.  Immer mal wieder geht es um seine Verdauung. Was möchte uns der Autor damit sagen?

Das viel Scheiße in meinen Kopf umher geht! 2020 sollte das Jahr sein. Wir begannen unseren Blog und wollten durch die Einnahmen am Ende des Jahres unser Geld als digitale Nomaden am Strand unter Palmen mit Cocktails verdienen. So ein Blog ist ja auch schnell gemacht und überhaupt keine Arbeit! Stattdessen gammle ich jetzt im Homeoffice und meine arme Frau muss meine Aerosole einatmen. Leider hat diese Form der psychischen Belastung noch keinen Einzug in die öffentliche Debatte gefunden. 

Es hätte alles so schön sein können. Wobei du dich in Deutschland mit euren zarten Regeln nun wirklich nicht beschweren kannst! Versuch du mal einem Hund zu erklären, dass er am Tag nur 1 Stunde hat, um sein Geschäft zu erledigen! Sowohl das große als auch die vielen kleinen Geschäfte. Und nicht zu vergessen, der vorgeschriebene Nachweis, wo fein säuberlich dokumentiert ist, dass man das Haus verlassen hat, um mit dem Hund rauszugehen. Wäre ja sonst nicht offensichtlich. Frankreich hat da so ganz andere Verdauungsprobleme.

Wer versucht einem Hund, die französische Bürokratie zu erklären, hat andere, größere Probleme! Aber weiter im Text:

Im März flogen wir nach Kambodscha und innerhalb kürzester Zeit mussten wir zurück. Mit Hilfe von 2 sehr teuren Flugtickets halfen wir einer Fluggesellschaft, ihren finanziellen Schaden durch Corona-bedingte Flugstreichungen  zu begrenzen. Wir hätten sehr gerne unsere ursprüngliche Fluggesellschaft genutzt, aber sie flog nicht mehr. In Berlin endlich angekommen, dachten wir 2 naiven Seelen, dass sich  in der Heimat unsere empfindsamen Gemüter erholen konnten. Doch weit gefehlt, denn die wahre Katastrophe sollte uns noch bevorstehen. In Windeseile war ich vom digitalen Nomaden zum heimarbeitenden Kauz mutiert. Das Homeoffice besetzte unsere Wohnung und trat in mein Leben. Aber toll! So kann ich die Zeit doch für mich besser nutzen und produktiver sein. Oder nicht?

Zwei Dumme ein Gedanke! Von Produktivität kann wirklich nicht die Rede sein. Zu Anfang noch voller Energie in den Selfcare-Modus übergelaufen und nun vergeht die Zeit und man weiß nichts mit sich selber anzufangen. Außerdem tritt dir die Winterdepression so richtig in den Arsch, wenn du zusätzlich nichts tun hast.

Reisen Arbeiten, Essen, Lachen Kacken!

Ja Freunde, das ist die harte Wahrheit!!! Seien wir doch mal ehrlich. Basteln, Nähen und Lesen ist irgendwann vorbei. Spazierengehen geht einen irgendwann auf dem Sack und im Herbst ging die ganze Scheiße für ein paar MONATE wieder los. Der Winter kam, sah und die Hüfte wuchs!

Wenn wir hier schon einmal bei der Ehrlichkeit sind. Den Medien zufolge müsste die halbe Menschheit superfit und in Top-Form sein, denn alle achten viel mehr auf sich.

Lecker und gesund kochen, Workouts über Video im Wohnzimmer und geführte Meditationen über Digitalkurse.

Die Wahrheit? Pustekuchen! Fett werden wir! Ich habe schon einen richtigen Schreibtischstuhlarsch.

Lecker und gesund kochen? Ja, klar! Schon immer, aber alles andere Ungesunde auch. Man muss sich ja was gönnen, wenn man schon nicht mehr in Restaurants gehen darf. Und darüber hinaus kommt jetzt noch eine Überlastung der Leber hinzu, denn wir gönnen uns den ganzen Scheiß auch noch in flüssig!

Wie sieht jetzt der Alltag aus? Ganz einfach. Morgens stehe ich auf und trinke einen Kaffee. Nix mit morgens Yoga um meine beschissene Mitte zu finden. Muss mir auf dem Bauch fassen und schon ist sie gefunden. Die Zeit zwischen dem 1. und dem 2 Kaffee habe ich früher mit Rauchen verbracht. Habe ich zur Zeit aufgegeben. Der Beziehungsstatus zwischen mir und der Kippe? Es ist kompliziert!

Stattdessen versuche ich gesünder zu leben und auf meine Schrittzahl zu kommen. Ich renne zum stillen Örtchen. Mein Körper hat sich auf diesen morgendlichen Ablauf eingestimmt und lässt sich nur schwer ändern. Gutes Timing ist hier extrem wichtig, sonst ist der ganze Tag im Eimer. Zum Leidwesen meiner Frau, weil mein Timing mit ihren Timing kollidiert, wenn sie sich für die Arbeit fertig macht. Aber man muss ja schließlich Prioritäten setzen.

Die Freuden der täglichen Arbeitsfron!

Die ganze Energie fließt natürlich in die Arbeit. Den ganzen Tag sitze ich vollmotiviert und frohgemut und gehe meiner Arbeit nach. Ich treibe Projekte voran, halte mit meinen Kollegen wichtige Videokonferenzen und gemeinsam revolutionieren wir schon wieder irgendwas. Auf jeden Fall wird wieder etwas total digitalisiert. Von Zuhause aus. Wieso ist noch keiner auf die Idee gekommen, die Hausarbeit zu digitalisieren? Wäre doch toll, wenn ich mit einer App das Klo putzen lassen könnte.

Das Klo putzen per App ist irgendwo in Asien schon möglich! Wir sind hier in unserem kleinen Europa einfach noch nicht in der modernen Welt angekommen.

Mein Arbeitsplatz ist mein Kampfplatz für den Frieden!

Ich komme komischerweise vor lauter Arbeit nicht dazu, die Hausarbeit zu machen. Ich bin so produktiv, wäre ich im Sozialismus tätig gewesen, wären die 5-Jahrespläne wirklich nach 3 Jahren übererfüllt worden. Wenn nicht sogar nach 3 Monaten. Der Kapitalismus hätte keine Chance. Home-Office ist so toll für mein Arbeitsleben, ich kann und möchte nicht mehr ohne! Und diesen Absatz schreibe ich nicht, weil mein Chef mitlesen könnte…

Aber das Home-Office hat ja auch Nachteile. Vor allem, wenn der Nachwuchs ebenfalls Home-Office macht. Oder Home-Schooling genannt. Bedeutet in Deutschland, dass die Eltern (Frau) unterrichten. Ist bei uns nicht so, musste aber mal erwähnt werden. Wenn kein Nachwuchs daheim ist, kann eine andere Sache beobachtet werden. Nämlich mein gepflegtes Erscheinungsbild.

Die seltsamen Blüten des mobilen Arbeitens

Seien wir mal ehrlich. Wer sitzt wie aus dem Ei gepellt vor dem Bildschirm? Ich nicht. Warum auch, ich bin schließlich zu Hause oder? Und wenn man verheiratet ist, spielt das äußere Erscheinungsbild sowieso nicht mehr die große Rolle. Ich bin ja nicht mehr auf der täglichen Brautschau. Es war also vor Corona nicht alles rosig. Aber der tägliche Gang zur Arbeitsfron erzwang ein halbwegs gepflegtes Erscheinungsbild. War mir schon ein wenig peinlich, dass mir in der U-Bahn andauernd Kleingeld zugesteckt wurde. 

In der Tat gibt es Menschen, die das machen. Morgens aufstehen, Sport, Frühstück, Dusche, fertig machen für die Arbeit und am an den Schreibtisch. Ich mache das natürlich genau so…

Das Einzige, was ich mich frage: „Wie viel Geld hast du denn bekommen? Muss einiges gewesen sein!“

Ich bekomme leider kein Geld für gutes Aussehen. Eher bezahlt man mich, damit man mich nicht ansehen muss. Diese Einnahmequelle ist jetzt auch weggebrochen. Ich muss ja nur meine Bildschirmübertragung unterbrechen. Rasieren? Reicht jetzt einmal alle 1-2 Wochen. Der große Vorteil am Mundschutz? Die Stoppeln sieht niemand. Aus Gewohnheit ziehe ich noch ein frisches T-Shirt an. Und unterhalb der Schreibtischkante kann keiner gucken. Aber mal ehrlich, der Lockdown währt noch lang und das Home-Office länger…

Alles in allem müssen wir doch glücklich sein, dass wir gesund und munter sind. Das wir einen Job haben und es uns doch eigentlich gut geht. Nichtsdestotrotz, lieber Virus, haben wir unsere Lektion gelernt. Oder ist es vielleicht ein Zeichen für die Umstrukturierung des Blogs und einen damit verbundenen Neuanfang für 2021?

Es sind nur 10 Schritte, aber ein Griff mindestens 200 Kalorien!!!

Spaziergänge sind doch ein Segen!

Und Reisen? Die einzigen Reisen, die ich unternehme, sind tägliche Spaziergänge (Laaaaaangweilig!) und die Gänge vom Schreibtisch zum Kühlschrank (20 Schritte hin und zurück), der Gang zum Klo (30 Schritte) und der Gang zur Couch nach Feierabend (10 Schritte). Vom der Couch zum Kühlschrank sind es 20 Schritte hin und zurück.

WIE ZUM TEUFEL SOLL ICH AUF MEINE 10.000 SCHRITTE KOMMEN? Meine Käsequanten sind es nicht mehr gewohnt im Freiheitsentzug zu stecken. Heißt, sobald ich auch nur länger als 30 Minuten spazieren gehe (LAAAANGWEILIG!), bekomme ich Blasen an den Füßen. Meine Füße sind empfindlicher als ein Babyarsch und werden mit Sicherheit wie ein solcher gepflegt. Wo soll das Ganze denn enden? 

Scheiß auf Reisen und mehr Essen und Verdauung? Vielleicht würden damit noch erfolgreicher sein als ohnehin schon?!

Also stellt sich die Frage, die sich Lenin schon gestellt hat: „Was tun?“ Einfach durchhalten und die Kilos zählen. Wie sind eure Erfahrungen im Home-Office? Teilt es bei Facebook oder hier in den Kommentaren. 

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