Ein witziger Abend unter Freunden. Jeder bringt etwas zu essen mit und man trinkt sehr trocknen, aber dennoch fruchtigen Rotwein. Normalerweise organisiere ich solche Abende gerne selber, um sicher zu gehen, dass alles reibungslos verläuft und vor allem das Essen nicht zu kurz kommt, aber dieses Mal eben nicht. Ich war für die „crudités“ zuständig, auch unter Gemüsesticks bekannt. Ich gab mir größte Mühe, dass auch wirklich alle Gemüsesticks die gleiche Länge hatten. Es gab Brot, verschiedene Dips, Käse und kleine Canapés. Als Nachtisch einen wirklich sehr leckeren und sehr kalorienreichen bretonischen Butterkuchen. Anders kann ich ihn leider nicht beschreiben. Der Anblick allein machte mich fett. Für alle, die es genau wissen möchten „Kouign amann“, sehr empfehlenswert, wenn man glücklich an verstopften Arterien sterben möchte.
Die Planung fand über Whatsapp statt, so wie man das in der heutigen Zeit nun einmal macht. Eine meiner Freundinnen schrieb, dass sie eine hausgemachte Guacamole machen würde. Da ich selber Guacamole über alles liebe und tausend Rezepte kenne, bin ich nichtsdestotrotz immer wieder gespannt darauf wie andere Menschen diese zubereiten. „Man lernt ja nicht aus!“, dachte ich mir.
Nun kamen wir bei meiner Freundin an und es ging ans Eingemachte. Natürlich hatte ich zu Hause schon komplett alles vorbereiten und schön dekoriert. Ich packte meine Schälchen aus und bemerkte zugleich, dass ich die Einzige war. Da kommt doch die deutsche Mentalität in mir hoch, denn das Essen muss ja pünktlich auf den Tisch.
Wir gingen also in die Küche, wo meine Freundin schon einmal die Avocados bereitstellte. Und ich war ungemein gespannt darauf, was nun geschehen würde. Ich dachte mir eine angekündigte und weltberühmte „Guacamole maison“ muss ja nun wirklich etwas ganz Besonderes sein.
Hier das Rezept und die Zubereitung zum Nachkochen:
1. Man nehme einige reife Avocados und schneide diese auf und entferne den Kern
2. Mit einer Gabel holt man das Fruchtfleisch aus der Schale und platziere diese auf einem Schneidebrett. (Warum die Avocado nicht gleich in eine Schüssel kommt, war mir ein Rätsel, aber ich wusste ja nicht, ob sie nicht etwas ganz spezielles damit vorhatte)
3. Mit der Gabel! zerdrücke man die Avocados auf dem Schneidebrett. Es kann durchaus dazu kommen, dass das ein oder andere Stück auf den Boden fällt. Das macht aber überhaupt nichts. Einfach aufheben und zurück auf das Schneidebrett legen und unter den Rest mischen. (Ihr könnt euch vorstellen, dass ich gar nicht wusste wie mir geschieht.)
4. Sind die Avocados gut zerdrückt und vermischt, gebe man alles nun in eine Schüssel und mische alles mit etwas Limettensaft. Menge? Je nach Gusto. Und fertig ist die leckere „Avocado maison“.
5. Küchentheke mit einer Fallhöhe von mindestens 1.20m.
Zutaten
- 1 Avocado
- Limonensaft
- eine Gabel
- Fußboden, am Besten Linoleum aus dem Baumarkt
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich Sie nicht gegessen habe und daher nicht beurteilen kann, ob sie schmeckt oder nicht. Falls ihr das Rezept mal ausprobieren solltet, wäre ich sehr interessiert an dem Geschmacksresultat.
Wenn ihr euch jetzt fragt, was diese Pflanzenbilder nun mit der ganzen Sache zu tun haben, dann ist das durchaus legitim. Immerhin sind das kleine Avocadobäumchen (Gibt es eigentlich eine Definition dafür, wann ein Baum ein Baum ist?). Aus diesen Bäumchen wachsen Avocados. Irgendwann in 7 bis 14 Jahren und auch nur, wenn sie eine Mindestgröße von 15 Metern erreichen. Für alle die also mit dem Gedanken spielen sich selbst zu versorgen: Das dauert!!
Habt ihr auch schon mal etwas begonnen ohne euch vorher Informationen einzuholen und befandet euch dann mitten in einem Langzeitprojekt?